Unser Weg in und das Leben mit dem Sonderverein der großen Plymouth Rocks
von Annette und Sönke
Juli 2021, die Entscheidung ist getroffen, wir, Annette und Sönke Jacobsen aus Revensdorf, bei Kiel in Schleswig-Holstein, wollen Hühner züchten. Es soll schon eine besondere Rasse sein. Die rote Liste der Hühner, mit den stark gefährdeten Rassen, gibt viele Möglichkeiten, aber es werden Plymouth Rocks. Die Merkmale, wie Zweinutzungshuhn, Winterleger, Flugträge, usw. überzeugen. Die Farbe ist schnell gewählt, schwarz-weiß finden wir schön. Dass es eigentlich Farbschlag und gestreift heißt, erfahren wir erst später.
Es sollen auch richtige Hühner werden, also keine Zwerge, Platz haben wir genug, dachten wir zumindest. Dann ging es los; wo finden wir Hühner dieser Rasse?????
Nach kurzer, intensiver Suche steht uns eine Fahrt nach Niedersachsen und eine weitere nach Bremen bevor, und hurra wir haben dann insgesamt 18 Tiere zusammen. Die uns bekannte Vorsitzende des Rassegeflügelvereins aus Gettorf kam dann vorbei und war skeptisch hinsichtlich der Rassemerkmale, der was?? haben wir uns gedacht. Züchten ist wohl doch nicht so einfach. Oh, was machen wir da bloß.
Somit sind wir dann in den Rassegeflügelzuchtverein eingetreten, kann ja nichts schaden und Hilfe sowie Unterstützung ist immer gut. Plötzlich gab es einen Hinweis auf den Sonderverein der Plymouth Rocks, verdammt noch mal, noch ein Verein und was ist ein Sonderverein? Informationen gab es leider nirgendwo, nur für die Zwerge, das hilft uns aber nícht weiter. Aber eine Adresse konnten wir ermitteln und dann traten wir beide im Februar 2022, ohne jegliche Information in den Sonderverein ein. Die Kosten lagen und liegen derzeit bei 12 Euro im Jahr, echt überschaubar und günstig.
Dann begann das Zuchtjahr 2022 mit allen Facetten. Wir mussten Ställe schaffen für Stämme (??), Brutautomat anschaffen, Tiere kennzeichnen, Auswahl treffen (verdammt, wie muss der Kamm bloß aussehen), usw. usw….
Im September stand dann die Jahreshauptversammlung des Sondervereins mit Tierbesprechung (was ist das bloß, sind die Tiere krank?) in Mühlberg in Thüringen an. Boa, sind ja nur 520 Kilometer, egal also los, verbunden mit einem Kurzurlaub in Gotha.
Samstagvormittag, 10 Uhr und total warm. 25 neue Gesichter und viele Hühner der Rasse Plymouth Rocks in verschiedenen Farbschlägen. Ein Stimmengewirr mit Mundarten aus ganz Deutschland und sogar aus Frankreich. Dann wurde vom Sonderrichter Hans-Peter Biontino eine Vielzahl von Tieren aus den Käfigen geholt und wahnsinnig intensiv über die Rassemerkmale gesprochen. Wir verstanden nur Bahnhof. War trotzdem toll!!
Dann die Jahreshauptversammlung; wie eine Versammlung halt so läuft. Viel Formelles und Regulatorisches. Das Problem war nur, die Mundarten waren so ausgeprägt, wir verstanden eigentlich nur die Hälfte. Dies haben wir angesprochen und danach waren alle sehr bemüht, uns die Möglichkeit zu bieten, sie zu verstehen. Insgesamt fühlten wir uns sehr gut aufgenommen und konnten viele Kontakte knüpfen, die über ganz Deutschland verteilt sind. Total interessant, was dort alles erzählt wurde und es gab viele Hilfestellung zu diversen Fragen. Uns wurde sogar so viel Mut gemacht, dass wir zur Hauptsonderschau kommen sollen. (Was ist das bloß schon wieder, nur Neues.)
Der Kontakt und die Unterstützung durch langjährige Züchter war die nächsten Wochen sehr intensiv und gut. Wir wollten Ende Oktober 2022 zur Hauptsonderschau nach Hofgeismar (nur 444 Kilometer), die Tiere mussten vorbereitet werden (??), Hühner putzen und ölen (die quietschen doch nicht), usw.
Dann waren wir wieder beim Sonderverein, ein schönes, warmes Gefühl. Alle waren erfreut uns zu sehen und halfen uns, jede Frage wurde beantwortet. Echt tolle Menschen waren dort und die Kontakte wurden noch enger. Die Unterstützung war groß. Sogar unsere Ergebnisse mit den Hühnern waren für das erste Mal gut und wir konnten sogar tolle Zuchthennen aus Frankreich mit nach Hause nehmen. Dank an Frederic Weiland.
Das war das Zuchtjahr 2022, dank der Unterstützung der Mitglieder aus dem Sonderverein haben wir enorme Fortschritte bei der Hühnerzucht gemacht, wobei wir die Ausführungen zur Genetik noch nicht ganz verstehen(?).
Im Jahr 2023 ging es so positiv weiter, mit den Kontakten über Whattsapp und Email konnten wir uns immer toll austauschen. Die Tierbesprechungen in Bad Sobernheim und Friedrichswerth waren klasse (wir haben schon deutlich mehr begriffen), ebenso die Hauptsonderschau, ebenfalls in Friedrichswerth.
Wir können jedem nur empfehlen, Kontakt zum Sonderverein aufzunehmen und dort aktiv zu sein. Es gibt viele neue und auch junge Züchter, die sich für die Rasse interessieren und sie voranbringen wollen.